Jede:r Sportler:in und jede:r Trainer:in steht irgendwann vor derselben Frage: Bringt mein Training überhaupt etwas? Produktives Training bedeutet, zur richtigen Zeit den passenden Reiz zu setzen – und das erfordert Erfahrung und Feingefühl. Mit Tools wie COROS EvoLab wird dieser Prozess deutlich präziser: Anstatt sich allein auf das Bauchgefühl zu verlassen, können Trainer:innen besser einschätzen, wie der Körper auf Trainingsreize reagiert. Denn Zahlen erzählen nie die ganze Geschichte – sie brauchen Kontext, Timing und ein Gespür für das, was die Athletin oder der Athlet gerade wirklich braucht. Produktives Training ist letztlich das Zusammenspiel von Belastung, Erholung und Anpassung – und genau diese Balance macht den Unterschied.
Produktive Belastung: Ein Reiz, der Anpassung fördert
Die sogenannte Trainingsbelastung beschreibt numerisch, wie stark ein Training den Körper beansprucht hat. Die Trainingsbelastung kann durch jede Art von körperlicher Aktivität aufgebaut werden. Deshalb hilft sie dir, die richtige Menge an Training zu bestimmen – nicht aber die Art des Trainings. Letzteres richtet sich nach den spezifischen Anforderungen deines Wettkampfs.
Produktives Training liefert genau die richtige Dosis, um Fortschritte zu erzielen – nicht zu viel, nicht zu wenig. Ziel ist es, die nötigen Reize zu setzen, ohne Regeneration oder Gesundheit zu gefährden. Es geht nicht um Minimum oder Maximum, sondern um das individuell optimale Maß.
Belastung ist relativ: Training muss zur Person passen
Was auf dem Papier nach einer guten Trainingswoche aussieht, kann in der Realität für verschiedene Menschen völlig unterschiedlich wirken. Während eine Athletin mit 60 km/Woche neue Bestzeiten läuft, kann ein anderer Sportler mit derselben Distanz ins Übertraining rutschen. Genetik, Trainingshistorie und Lebensstil spielen eine große Rolle, wie Stress verarbeitet wird. Genau hier zählt das Gespür eines Trainers am meisten. Denn: Zahlen allein definieren keinen Erfolg – entscheidend sind die Reaktionen des Körpers und die tatsächlichen Ergebnisse.
Deshalb berechnet COROS die Trainingsbelastung anhand deiner persönlichen Trainingszonen – selbst wenn zwei Personen das gleiche Workout absolvieren, kann EvoLab völlig unterschiedliche Werte ausgeben.
Zusätzlich gilt: Nicht jeder verarbeitet dieselbe Belastung gleich gut. Wer eine hohe Basisfitness mitbringt, kann stärkere Reize besser verkraften. So kann z. B. ein älterer, erfahrener Sportler trotz ähnlicher Zonen eine deutlich höhere Belastung benötigen, um sich weiterzuentwickeln im Vergleich zu einem jüngeren Sportler.
Ein weiteres hilfreiches Tool von EvoLab ist der Intensitätstrend: Er zeigt dir, wie deine langfristige Basisfitness im Verhältnis zur kurzfristigen Belastung der letzten Tage steht. Liegt der Trend zwischen 100 und 150 %, ist dein Training optimal abgestimmt.
Wichtig:
- Das gleiche Training kann bei verschiedenen Personen zu völlig unterschiedlichen Belastungen führen
- Die gleiche Belastung kann bei unterschiedlichen Personen unterschiedliche Wirkung zeigen
- Ein Intensitätstrend von 100 bis 150 % gilt als optimal für Fortschritt
Progressiver Reiz: die 10 %-Regel ist ein Richtwert, kein Dogma
Im optimalen Belastungsbereich zu bleiben, ist fast genauso anspruchsvoll wie dorthin zu gelangen. Die alte „10-Prozent-Regel“ – also die wöchentliche Steigerung des Trainingsumfangs um 10 % – hat zwar nach wie vor ihre Berechtigung, sollte aber flexibel gehandhabt werden. Gerade in der frühen Aufbauphase oder nach einer Trainingspause können auch Steigerungen von 15 bis 20 % sinnvoll sein – vorausgesetzt, die Erholungsdaten sprechen dafür. Trainer:innen müssen immer den Kontext im Blick haben: Wie erholt ist die Person? Wie hoch ist die aktuelle Belastung? Und wie hat der Körper in der Vergangenheit auf ähnliche Steigerungen reagiert? Entscheidend ist, dass der Trainingsreiz angemessen bleibt – und nicht nur der Zahl wegen erhöht wird.
Wichtig:
- Bei Athlet:innen mit einem niedrigen Ausgangsniveau können Steigerungen von 15 bis 20 % durchaus sinnvoll sein.
- Wöchentliche Belastungssteigerungen sollten immer mit guten Erholungswerten und stabiler HRV einhergehen.
- Trainer:innen sollten auf subtile Warnzeichen achten – wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder verzögerten Muskelkater.
Erholungsdaten – das Barometer für produktives Training
Selbst der beste Trainingsplan bringt wenig, wenn die Erholung nicht Schritt hält. Wer mehr trainieren will, muss auch bewusst mehr Zeit für Regeneration einplanen – dazu gehören guter Schlaf, ausgewogene Ernährung und mentale Ruhepausen.
Wichtige Erholungswerte wie HRV, Schlafqualität oder Erholungszeit geben dir täglich Rückmeldung. Wenn diese Werte über längere Zeit sinken, ist das ein klares Zeichen: Es muss nicht gleich eine Pause sein, aber Intensität oder Umfang sollten angepasst werden.
Training darf fordern, aber nicht auslaugen. Wer lernt, auf seinen Körper zu hören und die Erholung aktiv mitzugestalten, entwickelt sich langfristig nachhaltiger.
Wichtig:
- Höhere Belastung erfordert bessere Erholung
- Niedrige Erholungswerte bedeuten: Trainingsplan oder Alltagsroutinen überprüfen
- Erholungsdaten sind ein wertvolles Instrument für Athlet:innen und Trainer:innen
Fazit: Anpassung ist wichtiger als Intensität
Eine produktive Trainingsbelastung ist eine, von der sich dein Körper erholen kann – und an der er wächst. Es geht nicht darum, möglichst viel zu trainieren, sondern konstant und mit Köpfchen. Produktives Training bedeutet: nah an der Belastungsgrenze zu bleiben, ohne sie zu überschreiten. So bleibst du fit, motiviert und machst auf lange Sicht die größten Fortschritte.