In einer beeindruckenden Kombination aus Ausdauer, Strategie und starkem Willen haben Laura Pineau und Kate Kelleghan ihren Platz in der Geschichte des Kletterns gefestigt. Sie meisterten die Yosemite Triple Crown – eine ikonische Verbindung der drei berühmtesten Big Walls im Yosemite Valley: El Capitan, Half Dome und Mount Watkins, und das in weniger als einem Tag. Damit bezwangen sie nicht nur eine der härtesten Herausforderungen des Big Wall-Kletterns, sondern durchbrachen auch eine lang bestehende Geschlechtergrenze im Sport: Noch nie zuvor hatte ein reines Frauenteam diesen Versuch unternommen.
„Wir haben unterwegs so viele Frauen getroffen, die meinten, allein die Tatsache, dass wir es überhaupt versuchen, habe sie inspiriert“, erzählt Kelleghan. „Es war etwas ganz Besonderes zu zeigen: Ja – Frauen gehen genauso an die großen Projekte ran.“
Die Yosemite Triple Crown: Ein modernes Epos
Die Yosemite Triple Crown ist eine der anspruchsvollsten Herausforderungen im Ausdauerklettern. Sie umfasst die Besteigung der drei bedeutendsten Big Walls im Yosemite-Nationalpark: El Capitan (über The Nose), Half Dome (über die Regular Northwest Face) und Mount Watkins (über die South Face) – und das alles in weniger als 24 Stunden. Diese Herausforderung umfasst rund 71 Seillängen technischen Kletterns mit insgesamt über 2.100 Höhenmetern im Aufstieg. Normalerweise benötigen Kletternde für jede dieser Wände mehrere Tage – alle drei an einem einzigen Tag zu bewältigen, erfordert absolute Spitzenleistung in Sachen Tempo, Effizienz und Ausdauer. Deshalb zählt die Triple Crown zu den härtesten und angesehensten Routenverbindungen im Big Wall-Klettern. Wer sie unter 24 Stunden schafft, gehört zu einer exklusiven Gruppe – bis 2025 hatten das weltweit erst zehn Teams geschafft.
Bis jetzt war keines dieser Teams rein weiblich.
„Bisher war diese Liste durchweg männlich geprägt“, erklärt Pineau. „Wir wollten genau dieses Bild verändern – und wir haben es geschafft.“
Die Kletterinnen hinter dem Aufstieg: Kates und Lauras Weg
Kate Kelleghan aus Boulder, Colorado, und die französische Kletterin Laura Pineau haben eine dynamische Partnerschaft aufgebaut – getragen von gemeinsamen Zielen und sich ergänzenden Fähigkeiten.
Anfang dieses Jahres brachen sie den weiblichen Geschwindigkeitsrekord an der Naked Edge im Eldorado Canyon. Ihr Aufstieg in 37 Minuten und 8 Sekunden war ein entscheidender Baustein für die Vorbereitung auf die nächste Herausforderung.
„Die Naked Edge war das beste Training, das wir hätten machen können“, erinnert sich Pineau. „Dabei konnten wir unsere Kommunikation beim Simulanklettern perfektionieren und haben enorm an Selbstvertrauen für Yosemite gewonnen.“
„Es war wie ein kleines Experiment“, ergänzt Kelleghan. „Könnten wir Laura mit komplexen Taktiken in kurzer Zeit topfit bekommen? Die Antwort war: Ja – und genau das war das Fundament für alles, was danach kam.“
Training wie die Profis: Der COROS-Vorsprung
Die Vorbereitung auf eine Herausforderung wie die Yosemite Triple Crown ist vielschichtig. Es geht um Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Präzision und Planung. Für Laura und Kate bedeutete das monatelanges – wenn nicht jahrelanges – systematisches Training und gezielte Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten, maßgeschneidert auf ihre individuellen Bedürfnisse und die Anforderungen jeder einzelnen Route.
Laura hatte die Triple Crown schon über ein Jahr lang im Blick und begann sechs Monate vor dem Versuch mit intensivem Training. „Ich habe wie verrückt an meiner Ausdauer gearbeitet“, erklärt sie. „Ich wollte in einer einzigen Session so viele Seillängen wie möglich durchziehen – 20, 30, 40 Seillängen an einem Tag.“ Laura wusste, dass sie nicht nur ihre Kraft, sondern vor allem ihre Ausdauer über diese drei riesigen Wände bringen würde.
Ihre COROS-Uhren spielten dabei eine entscheidende Rolle. Mit der Möglichkeit, Aufstiegszeiten zu tracken, Trainingsmetriken zu erfassen und Kletterpassagen in messbare Segmente zu unterteilen, verwandelte COROS komplexe Herausforderungen in greifbare Trainingsdaten. Durch die Kombination aus detaillierter Routenkenntnis und Echtzeitanalyse konnten die beiden ihre Taktik und ihr Tempo präzise abstimmen – und so wurde aus einer abstrakten Idee ein klarer, strategisch durchdachter Plan.
Mit ihren COROS VERTIX 2S trainierten Laura und Kate gezielt und mit Präzision.
„Jeder Anstieg brauchte eine andere Anzahl an Wiederholungen, bis er sich wirklich eingespielt anfühlte“, erklärte Kelleghan. „Beim Watkins brauchten wir vier, beim Half Dome reichten zwei Durchgänge. Wir haben unsere Segmentzeiten getrackt, Ziele gesetzt – und sobald wir die erreicht hatten, wussten wir: Jetzt sind wir bereit. Wenn du ohne Daten trainierst, trainierst du im Blindflug.“
Die Daten ihrer COROS-Uhren gaben ihnen Orientierung – von Ruhetagen bis hin zur Schlafanalyse.
„Die Uhr hat uns genau gesagt, wann wir zu viel trainiert hatten, wann wir zurückstecken sollten und wann wir bereit waren“, so Pineau. „Gegen Ende hat sie jeden Tag ‚Übertrieben' angezeigt – und sie hatte recht. Da wussten wir: Jetzt ist Zeit für Erholung, dann Angriff.“
„Kates Uhr hat immer ‚Großartig geschlafen!‘ angezeigt“, lachte Pineau. „Meine eher: ‚Okay. Nicht genug. Versuch’s nochmal.‘ Aber selbst das hat uns geholfen, früher ins Bett zu gehen und bewusster zu regenerieren.“
Durch das Erfassen genauester Trainingsdaten erstellten sie einen taktisches Blueprint der Route – sie identifizierten langsame Abschnitte und verbesserten gezielt ihre Geschwindigkeit und Effizienz. Ihr Training war nicht nur körperlich – es war präzise durchgerechnet.
Ein Rennen gegen die Zeit: Wie Kelleghan und Pineau bis zur letzten Minute kletterten
Am Tag der Besteigung waren Laura und Kate zuversichtlich, vorbereitet und bereit, ihren präzisen Plan in die Tat umzusetzen. Ausgestattet mit Echtzeitdaten und monatelanger Analysearbeit starteten sie am Fuß des Mount Watkins – und hörten erst auf, als auch der Half Dome hinter ihnen lag.
Sie starteten am Samstag, den 7. Juni 2025 um 16 Uhr, nachdem sie ihren Versuch wetterbedingt verschieben mussten. Schon beim ersten Anstieg auf den Watkins wurde es eng: Obwohl sie 40 Minuten schneller waren als bei ihrer bisherigen Bestzeit, mussten sie weiter alles geben, um ihr Ziel zu erreichen. Für Watkins brauchten sie 4 Stunden und 11 Minuten.
Als sie um 22:15 Uhr wieder in El Cap Meadow ankamen, lief die Uhr erbarmungslos weiter. Vor ihnen lag nun die legendäre Nose-Route am El Capitan – und Pineau und Kelleghan waren absolut fokussiert. Die Energie war am Limit, aber der Wille ungebrochen. Es war klar: Jetzt durfte nichts mehr schiefgehen.
Das nächtliche Klettern der Nose am El Capitan hatte seinen Preis. Pineau legte bei den ersten vier Seillängen ein hohes Tempo vor, doch jeder Abschnitt lief etwa zehn Minuten hinter dem Zeitplan her. Ihr 40-minütiges Polster vom Watkins-Anstieg war damit schon halb aufgebraucht. Die Rechnung war gnadenlos: Schon die kleinste Verzögerung konnte das Ziel, unter 24 Stunden fertig zu sein, in weite Ferne rücken. Trotzdem schaffte es das Team, die Nose in 7 Stunden und 25 Minuten zu bewältigen – schnell, aber nicht schnell genug, um sich zurückzulehnen.
Als sie sich dem Half Dome näherten, machte sich die Belastung des Tages bemerkbar. Als Pineau den letzten Abschnitt zum Gipfel anführte, bat sie Kelleghan um regelmäßige Zeitansagen nach jeder Seillänge.
Ihre Route war eine perfekte Symphonie aus Synchronisation: schnelle Führungen, effiziente Übergänge und präzise Querungen. Die Vorbereitung, unterstützt durch die Erkenntnisse ihrer COROS-Uhren, half ihnen, trotz Erschöpfung in ihren optimalen Belastungs- und Erholungszonen zu bleiben.
Beim letzten Seillängenabschnitt hatten sie nur noch 30 Minuten Zeitpuffer. Genau in diesem Moment wurde Kelleghan bewusst, was sie sich kaum zu hoffen gewagt hatte: Sie würden es wirklich schaffen. Das Team erreichte den Gipfel des Half Dome nach 5 Stunden und 50 Minuten. Sie vollendeten die Yosemite Triple Crown in 23 Stunden und 36 Minuten – und definierten damit neu, was im Frauensport Klettern möglich ist.
Ein starkes Zeichen für die Zukunft
Der Erfolg von Laura Pineau und Kate Kelleghan ist ein historischer Meilenstein – und zugleich eine starke Einladung.
Sie lädt andere Kletter:innen, besonders Frauen, dazu ein, größer zu träumen, smarter zu trainieren und traditionelle Grenzen herauszufordern. Ihre Geschichte beweist, dass die Kombination aus Leidenschaft und präziser Technik Türen zu Leistungen öffnet, die unmöglich schienen.
„Es gibt immer noch Barrieren für Frauen im Klettersport“, sagte Kelleghan. „Wir haben gerade eine davon durchbrochen.“
Je mehr Athlet:innen Tools wie COROS in ihren Bergsport integrieren, desto mehr Rekorde werden fallen und desto mehr Geschichten wie die von Laura und Kate werden den Weg in die Zukunft weisen.