In der Sportwelt greifen viele Athlet:innen auf Herzfrequenz, Pace oder Leistung zurück, um ihr Training zu steuern. Diese Werte sind hilfreich – aber sie haben auch ihre Grenzen: Die Herzfrequenz hinkt bei Intervallen oft hinterher oder reagiert empfindlich auf Stress, der nichts mit dem Training zu tun hat. Wattzahlen funktionieren großartig beim Radfahren, liefern beim Laufen aber häufig kein konstantes oder intuitives Feedback. Und die GPS-Pace? Die zeigt dir zwar, wie schnell du unterwegs bist – nicht aber, wie sehr du dich dabei anstrengst.
Um das zu lösen, haben einige Plattformen die sogenannte „Grade Adjusted Pace“ (GAP) eingeführt – ein Wert, der deine Pace an die Steigung des Geländes anpasst. Besonders bei Trailrunner:innen gewann GAP schnell an Beliebtheit. Allerdings: GAP basiert auf allgemeinen Durchschnittswerten aus großen Datenmengen. Bei Strava zum Beispiel wurde die Formel auf Basis von Daten von über 240.000 Athlet:innen entwickelt. Das sorgt für Vergleichbarkeit – aber nicht für echte Personalisierung.
Die Entwicklung der Effort Pace
COROS-Athlet Kilian Jornet hat gemeinsam mit PickleTech – einem Team aus Datenwissenschaftler:innen mit Fokus auf wissenschaftlicher KI – rund 760 Stunden Trainingsdaten genutzt, um eine individuelle Version von GAP zu entwickeln (siehe Bild unten). Das Ergebnis: Wenn man historische Daten einer einzigen Person verwendet, lässt sich GAP gezielt auf individuelle Trainingsbedürfnisse anpassen.
Individuelles GAP-Modell basierend auf Kilian Jornets Daten. Bild: PickleTech.
Mit der Effort Pace bringt COROS jetzt genau das in die breite Anwendung: Eine vollständig personalisierte Kennzahl, basierend auf deinen Trainingsdaten. Der EvoLab-Algorithmus erstellt ein Modell, das auf deine persönlichen Stärken und Schwächen abgestimmt ist – und sich durch deine Trainingshistorie laufend weiter verfeinert. So zeigt dir die Effort Pace, wie du – ganz individuell – auf verschiedene Steigungen reagierst.
Mehr über PickleTech und Kilians personalisiertes GAP-Modell findest du im Blog Individualization GAP Model.
So verwendest du die Effort Pace
Jeder deiner Läufe – egal ob auf Straße, Bahn oder Trail – der den EvoLab-Kriterien entspricht, fließt in die Weiterentwicklung deines persönlichen Effort Pace Modells ein. So bleibt die Kennzahl so individuell wie möglich und passt sich mit jeder Einheit noch besser an dich an. Die Effort Pace zeigt dir, wie hoch deine tatsächliche Anstrengung war – übersetzt in ein vertrautes Zahlenformat.
Bei Trail Runs wird die Effort Pace standardmäßig angezeigt. Du kannst sie aber auch ganz einfach zu anderen Sportarten hinzufügen, indem du deine Aktivitätsseiten individuell anpasst. Unser Tipp: Nutze die Effort Pace vor allem dann als Hauptmetrik für deine Trainingsintensität, wenn du nicht auf flachen Straßen unterwegs bist – also z. B. bei Steigungen oder unebenem Gelände, wo deine Pace kurzfristig stark schwanken kann.
Die Effort Pace fließt übrigens auch in die Berechnung deiner Trainingsbelastung bei Lauftrainings auf Straße und Trail ein – so bleiben alle EvoLab-Werte präzise und an dein tatsächliches Leistungsniveau angepasst.
Die Effort Pace berücksichtigt ausschließlich das Geländeprofil (Steigung/Gefälle). Wetter oder Höhenlage werden aktuell noch nicht berücksichtigt – trotzdem liefert sie ein deutlich realistischeres Bild deiner Anstrengung bei wechselndem Terrain.
Die Effort Pace wird auch im COROS Workout-Builder – sowohl in der COROS App als auch im Training Hub – unterstützt. Das bedeutet: Du kannst deine Trainingseinheiten basierend auf deiner tatsächlichen Anstrengung planen – selbst bei unterschiedlichem Gelände.
Wenn du direkt mit der Effort Pace loslegen möchtest: Folgende Workouts kannst du dir im COROS Training Hub und in der COROS App herunterladen:
Hügel- und Schwellenkombination (Anfänger) (Fortgeschritten)
VO2Max-Entwicklung (Anfänger) (Fortgeschritten)
Schwellenentwicklung (Anfänger) (Fortgeschritten)
Diese Workouts sind ein perfekter Einstieg, um mit der Effort Pace zu trainieren und dein Training individueller und geländeangepasster zu gestalten.